Schwarzer Holunder
Familie: Adoxaceae (Moschuskrautgewächse)
Sambucus nigra L.
Die gute Frau Holle aus Grimms Märchen soll dem Holunder seine starken Heilkräfte geschenkt haben. Er gilt auch als „Hausapotheke der Natur“. Und nicht nur das: „Holunder über der Haustür, Reichtum im Haus…“ heißt es in alten Geschichten. Probieren Sie es. Sollte sich auf Ihrem Konto kein Reichtum einstellen, bestrafen Sie nicht den Holunderstrauch. Ihn zu fällen, bringe Unglück, erzählen Sagen. Denn er beherbergt das Volk der Elfen.
Arten: Zwergholunder, Roter Holunder, Kanadischer Holunder, Blauer Holunder
Volksnamen: Holder, Elderbaum, Holler, Hausholder, Keilken, Kiseke, Schwarzholder, Schwitztee, Fliederbusch, Hollerbusch
Bedeutungen der Namen: Der Holunder hat im Laufe der Zeit viele Namen erhalten, die oft auf seine Eigenschaften oder die damit verbundenen Mythen und Bräuche zurückzuführen sind.
Im Germanischen war der Holunder der Göttin Holle geweiht, die als Beschützerin von Hof, Haus und Natur gilt.
Das Mark im Innern des Holzes des Holunders kann leicht entfernt werden. So wurde ein antikes, flötenähnliches Instrument gefertigt. Daraus leitet sich der Name „Sambucus“ her.
Vermehrung: durch Samen, verholzte Stecklinge
Verwendete Pflanzenteile und Ernte: Die Blüten des Holler-Buschs werden bei trockenem Wetter von Ende Mai bis Juli gesammelt, sobald die Blüten in ihrer vollen, weißen Pracht stehen. Sie werden entweder gleich getrocknet oder frisch weiterverwendet. Die kleinen Blütenblättchen sollten auf jeden Fall schon voll aufgegangen sein, bevor man sie pflückt. Noch bevor die sich die Blätter voll entwickeln, können auch diese gesammelt werden und als Tee aufgebrüht werden. Später im Herbst können dann die reifen Beeren gesammelt werden, um aus ihnen Saft oder Gelee zu machen.
Sammelzeit: Blüten von Mai bis Juli möglich, Beeren August bis September
Geschmack und Geruch: leicht und mild mit süßlich-frischer Note
Fazit / Eigene Erfahrungen:
Auch bei uns haben sich zwei Holunder dicht an der Hauswandangesiedelt ohne unser Zutun. Von Zeit zu Zeit werden sie eingekürzt. Dadurch verjüngen sie sich. Und jedes Jahr tragen sie aufs neue herrliche Blüten, die kaum zur Reife kommen, da sie „fast“ immer in den Tee gelangen. Nun manchmal kommt es vor, dass herrliche Küchlein aus ihnen gebacken oder ein toller Sirup daraus entsteht.
Wir haben mehrmals die Tollkühnheit besessen, den Holunder in Reih und Glied als Plantage anzulegen. Dazu wurden die besten ertragsreichen Büsche für die Stecklingsvermehrung gewonnen, die auch im Frühjahr gute Wurzeln getrieben haben. Aber nach dem Auspflanzen verkümmerten viele Pflanzen, gingen ein. Es war so, als würde Ihnen der Standort nicht behagen. Nebenher sprossen zahlreiche selbst ausgesäte Pflänzchen, die zügig weiterwuchsen und nach ein paar Jahren eine stattliche Größe erreichten. Sucht sich der Holunder seinen Standort selbst aus?






